Programm
Kabarettist Thomas Stipsits, hat mit Ulli Bäer und Dr. Willi Ganster zwei musikalische Mitstreiter gefunden. Drei Gitarren, drei Stimmen und eine lupenreine Verneigung vor dem Musiker Georg Danzer.
Ein entspannter Abend mit Liedern, Geschichten und Lagerfeuer-Romantik.
Zu den Künstlern:
Ulli Bäer
Hatte Hitte in den 80ern. Seit den 90ern als Gitarren – Desperado unterwegs u.a. mit Georg Danzer, Austria 3, Wir 4 u.v.a. Lebt nach dem Prinzip „na daunn…ois wiad guad – es wiad passieren…und mei Gitarr red fia mi.
Dr. Willi Ganster
Verbrachte eine schöne Kindheit in Kapfenberg, wo er sich recht früh für die Gynäkologie interessieren begann. Er wurde dennoch, entgegen der von Thomas Stipsits verbreiteten Lehrmeinung, Musiker und NICHT Frauenarzt. War u.a. mit STS live zu hören, produzierte ein Kindermusikprojekt namens U10, schrieb den Song „Berlin“ für Nik P. mit dem er derzeit ebenfalls live zu sehen ist.
Thomas Stipsits
Verwegene steirisch-burgenländische Mischung. Kämpft seit Jahren für ein Freibad in Stinatz. Meistens tritt er als professioneller Bespaßer auf („Griechenland“, „Bauernschach“, „Triest“) oder er hält seinen Kopf aus dem Fernsehkastl („Braunschlag“, „Tatort“, „Bad Fucking“, „Altes Geld“). Als Jüngster in der Gruppe wird er meistens Benjamin genannt (oder Justin).
Pressestimmen
Achtung, das ist keine Kabarettplatte!
„Falter“ Nr. 36/2014 vom 03.09.2014 Seite 32 Ressort: Feuilleton FEATURE: WOLFGANG KRALICEK
Achtung, das ist keine Kabarettplatte!
Thomas Stipsits, Ulli Bäer und Willi Ganster erinnern an den Liedermacher Georg Danzer
Dafür, dass Thomas Stipsits hauptberuflich Kabarettist ist, gibt es auf seinem ersten Album überraschend wenig zu lachen. Das hängt vor allem damit zusammen, dass er es nicht allein, sondern mit den Musikern Ulli Bäer und Willi Ganster aufgenommen hat. „Von Danzer bis Stinatz“ ist keine Kabarettplatte, sondern ein lupenreines Liedermacheralbum aus der Abteilung „Austropop, unplugged“.
Etwa die Hälfte der Songs stammt vom großen Georg Danzer (1946-2007), und es wurden nicht nur lustige Lieder ausgewählt. So beginnt das Album etwa mit dem tief melancholischen Stück „Lang is‘ her“ vom späten Danzer-Meisterwerk „Atemzüge“ (1999), einer Nummer, die auch von Bruce Springsteen sein könnte.
„Da wissen die Leute oft gar nicht, dass das von Danzer ist“, berichtet Stipsits. „Das war ja zeitlebens sein Problem, dass man ihn in Österreich auf die Gassenhauer reduziert hat.“
Der 31-jährige Kabarettist und Schauspieler mit burgenländisch-steirischen Wurzeln (bei der Dame auf dem Cover handelt es sich um seine Stinatzer Oma) ist seit seiner Pubertät Danzer-Fan. „Besonders bewundert habe ich immer seine Unpeinlichkeit.“ Das Tribute „Von Danzer bis Stinatz“ wurde erstmals 2008 aufgeführt, seit einem Jahr spielen die Herren regelmäßig, die Nachfrage ist groß.
Das erste Album -auch als Doppel-Vinyl erhältlich -wurde live im Wiener Orpheum aufgenommen, das Schmähführen zwischen den Songs haben sie allerdings herausgeschnitten. „Natürlich macht das auch den Charme dieser Abende aus“, erklärt Stipsits. „Aber ich kenne das von mir selber: Auf Platte geht dir das Gequatsche bald einmal auf den Zeiger.“
Austropop-Urgestein Ulli Bäer ist einer der besten Gitarristen der Szene und war in Danzers späten Jahren dessen wichtigster Mitmusiker. Der steirische Musiker und Produzent „Dr.“ Willi Ganster spielte u.a. für STS, Stipsits arbeitete schon bei seinen Kabarettprogrammen mit ihm zusammen.
Die Eigenkompositionen erreichen zwar nicht ganz das Niveau von Meister Danzer, einige sind aber sehr charmant, besonders das witzige „Raucherkammerl“(Ganster), das feine „Konjunktiv“(Stipsits) und das ergreifende „Wenn du geh’n willst“ (Bäer), eines der zahlreichen Antiliebeslieder auf dem Album.
Obwohl Stipsits die ernsten Stücke lieber sind als die lustigen, sind auch ein paar -weniger populäre – Danzer-Spaßlieder im Programm, darunter die „Ballade vom versteckten Tschurifetzen“. Gemeint ist damit jenes Stück Stoff, mit dem die beim Geschlechtsverkehr austretende Körperflüssigkeit weggewischt wird.
Wie der Titelzusatz „Vol. 1“ zart andeutet, sind weitere Programme geplant. Wobei als Nächstes „Vol. 3“ erscheinen soll, erst danach „Vol. 2“. So viel Spaß muss dann schon sein.
Stipsits formierte eine Austria 3 mit Schmäh
Kritik. Danzer-Lieder und Kabarett im Orpheum | Autor: Peter Temel, Kurier
Kabarettist und Schauspieler Thomas Stipsits hat seit Langem eine heimliche Liebe: das Werk von Georg Danzer. Um dessen Lieder auf die Bühne heben zu können, hat sich der Wahl-Stinatzer mit dem musikalischen Zeitzeugen Ulli Bäer und STS-Live-Musiker Willi Ganster zusammengetan. Letzterer ist ausgebildeter Therapeut und ordiniert auch während des zweieinhalbstündigen Abends im Wiener Orpheum.
Denn: Wenn ein Kabarettist zum Singen anfängt, dann sei das verdächtig. Das stimmt zwar im Falle von Stipsits nicht, aber über sich selbst lachen zu können, schadet selten. Das kann auch Bäer, der immer wieder den Sager „Ich hab’ schon ‚Hite‘ gehabt“ einstreut. „Lang is‘ her“ ist eben nicht nur ein Danzer-Song.
Das Trio bringt dessen abgründige („Sado-Maso“), lustige („Strandbrunzertango“) und melancholische („Von Scheibbs bis Nebraska“) Nummern tatsächlich zum Leuchten. Dazu spielen Stipsits, Bäer und Ganster eigene Lieder.
Stipsits trifft den Danzer’schen Ton auch stimmlich. Mit eingestreuten Geschichten aus Stinatz holt er das Publikum ohnehin im Handumdrehen ab.
Freibad
Auch wenn das meiste bekannt ist. Das zu „Freibad in Stinatz“ umgedichtete „I am from Austria“ bekommt in Dreierbesetzung fast parodistischen Wert – als „Austria 3“ mit Selbstironie und Schmäh.