
Programm
Seit fünf Jahren hat die Stinatzer Mafia den Coup in Stegersbach genauestens geplant.
Es ist endlich an der Zeit Rache zu nehmen, denn Stegersbach hat eine „Therme“!
Der Stipsits-Bua weiß genau, wenn sich die “Cosa Nostra” einschaltet kann das heiter werden, denn:
Ein echter Mafioso kleidet sich bescheiden.
In Verhalten und Reden strahlt er brüderliches Wohlwollen aus.
Er gibt sich naiv, voller dummer Aufmerksamkeit für das, was man sagt.
Geduldig erträgt er Beleidigungen und Seitenhiebe.
Und dann, noch am gleichen Abend, erschießt er dich!
Pressestimmen
ANDREAS SCHÖBERL, Kleine Zeitung
Packender Parodiekrimi
Kabarettist Thomas Stipsits präsentierte im total ausverkauften Stadttheater Leoben sein brandneues Programm “Cosa Nostra – Unsere Sache” und bewies Topform.
It’s Showtime im Hinterland vom burgenländischen Stegersbach: In rasanten Bild- schnitten nähert sich Thomas Stipsits in seinem brandneuen Kabarettprogramm “Cosa Nostra – Unsere Sache” des Pudels Kern an. Der fragmentarische Parodiekrimi ent- blößt nach und nach einen Coup der Uhudler schmuggelnden Kernöl-Mafia, der zu einem leidenschaftlichen Statement für alle Liedermacher dieser Welt mutiert.
Django Perisutti, ein verkanntes Genie als Alleinunterhalter, nimmt bittere Rache an allen musikalischen Ignoranten. Und lacht sich letztendlich ins Fäustchen: Sogar der Pate persönlich sieht am Schluss relativ alt aus.
Und Schnitt.
Getreten voll. Das Stadttheater Leoben war bei der Vorpremiere vom neuen Programm des Ausnahmetalents Thomas Stipsits getreten voll – die Stimmung auf heimatlichem Boden beziehungsweise unter der sengenden Sonne des Südburgenlands knapp vor dem Siedepunkt. Und dass der Enthusiasmus überkocht, hat seinen guten Grund: Stipsits zeigt sich in Spiellaune und in Topform.
Das Profil seiner stets packenden Parodien hat er noch weiter geschärft. Und stellt damit viele definitiv in den Schatten: Er schlüpft nicht nur in die Haut von Django Per- isutti und des Paten: Thomas Stipsits ist auf der Bühne eine multiple Persönlichkeit, ohne dass dem Publikum die Fäden der verworrenen Gangstergeschichte entgleiten.
Pointiert. Manchmal vielleicht etwas zu langatmig, aber im Endeffekt dennoch am Punkt: In der zweiten Halbzeit nimmt er pointiert in Wort und Musik auch politische Untaten aufs Korn.
Seine Musikeinlagen: Juwelen, die noch lange glitzern werden.
Wolfgang Kralicek, Falter (Wien)
STIPSITS STROTZT VOR TALENT UND SPIELWITZ
Stegersbach hat eine Therme, Stinatz nicht einmal ein Freibad. Das nachbarschaftli- che Verhältnis zwischen den beiden südburgenländischen Gemeinden könnte also besser sein.
Entsprechend heikel ist die Aufgabe, mit der sich der Stinatzer Kabarettist Thomas Stip- sits konfrontiert sieht: Er soll bei einem Sommerfest in Stegersbach spielen. Während er auf seinen Auftritt wartet, musiziert vor seinem Fenster ein erfolgloser Liedermacher, planen zwei Mafiosi einen Überfall auf die Raika, und ein Bus mit schlechten Bremsen und unwitzigem Reiseleiter nähert sich dem Ort des Geschehens.
Das alles packt Stipsits in zwei Stunden Kabarett, er spielt noch zig weitere Figuren, für eine kleine Falco-Parodie, muss noch Platz sein, und der beliebte Unteroffizier Steinschleifer darf natürlich nicht fehlen.
Der 24-jährige Stipsits strotzt dermaßen vor Talent und Spielwitz, dass es manchmal schon fast zu viel des Guten ist.
Trotzdem: “Cosa Nostra” ist sein bisher bestes Programm, und das will was heißen. Stinatz hat Thomas Stipsits, Stegersbach nur eine Therme.
Thomas Trenkler, Der Standard
SIGHTSEEING-TOUR DURCH STEGERSBACH
Das südliche Burgenland ist weiterhin ein unerschöpfliches Reservoir für skurrile Ges- chichten: Zurück aus Griechenland, wo er mit einer Hydra namens Haider zu kämpfen hatte, darf Thomas Stipsits nun, in seinem neuen Programm, beim Stegersbacher Sommerfest auftreten.
Das wundert ihn zwar ein wenig. Denn die Stinatzer, zu denen er sich zählt, pflegen eine tiefe Feindschaft mit den ziemlich erfolgreichen Stegersbachern, die nicht nur eine Therme ihr Eigen nennen (während es in der Wahlheimat des Thomas Stipsits nicht einmal ein Freibad gibt), sondern auch ein hoch dotiertes Golf-Turnier ausrichten dürfen. Aber der Komödiant macht sich zum Glück keine weiteren Gedanken darüber: Er wartet auf seinen Auftritt – und zappt sich durchs Fernsehprogramm.
Ottfried Fischer auf eine “Ruf mich an”-Stöhnerin prallen zu lassen: Das ist ein uralter Schmäh. Stipsits brilliert dennoch. Nicht so sehr, weil er Persönlichkeiten zu imitieren versteht, sondern weil er mit bewundernswerter Leichtigkeit zahllose Geschichten und Sketches zu erzählen beginnt, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Doch Cosa nostra – unsere Sache ist streng durchkomponiert: Keine einzige Assoziation – vom Thema Fernsehen kommt Stipsits zu den Mafia-Filmen der 70er-Jahre und von diesen zur Innenpolitik – erfolgt, wie sich herausstellt, ohne Grund. Und auch alle Handlungsstränge – die Sightseeing-Tour mit dem Bus durch Stegersbach, das langsame Einsinken des Kriegerdenkmals, die ins Gorbach-Englisch übersetzte Rede des Bürgermeisters (1874 vernichtete ein Brand 53 Gebäude) und die makabren Be- gebenheiten in einem Shop of Horror – fügen sich letztendlich in ein fulminantes, mit Musikparodien gespicktes Finale ein.
Trotz der Komplexität kommt Cosa nostra, letzte Woche im Kabarett Niedermair präsentiert, aber nicht an Griechenland heran:
Stipsits unterhält zwar gekonnt, aber er hat eigentlich nicht viel zu sagen.
Heike Obermeier, kabarett.at
ZAPPEN IN STEGERSBACH
Wer hat es noch nicht erlebt? Wer hat es noch nicht genossen? Das Wellnessen im Thermalgebiet der burgenländischen Weltmetropole Stegersbach! Und wenn schon nicht das, dann zumindest die Abenteuer…ähm Adventure-Busfahrt durch die… ähm… hügeligen Ebenen der Region, die eingebettet ist in tausende und abertausende von Römersiedlungen..ähm…und golfing und buschenschanking… genau.
Aber die Öffentlichkeitsarbeit für Stegersbach und Stinatz und wie sie alle heißen, kann und sollte man getrost einem anderen überlassen: Reiseleiter Thomas Stipsits, ein Bub der Region, sympathisch und ein rechter Schelm, und der nimmt uns derzeit im Kabarett Niedermair mit auf eine Tour durch seine Heimat, in seinem Adventure- Bus, packt die Klampf’n mit ein, zwei Hände voll Charaktere und Episodenfäden, und dank seiner Hilfe erkennen wir, was wir bislang nicht gewusst haben: Männer glauben irriger Weise, dass sie, wenn sie mit einer Frau Sex haben, eh schon eine Beziehung führen. Und Stipsits pocht darauf: Das ist unfair und dürfte nicht so sein. Aber man kann es zumindest probieren…
Dann war da noch der Straßenkünstler, der politisches Liedgut gegen Bezahlung in seinen Gitarrenkoffer anbietet. Und der Bürgermeister Donald Duck, sowie eine Bank, die man überfallen könnte. Und das Stegersbacher Sommerfest. Und 700 Jahre Stegersbacher’sche Geschichte bis hin zur Eröffnung des ersten Arbeitsamtes, auf Deutsch und auf Englisch. Und jede Menge Blumenerde, Tujen und „schlechte Mani- eren als Zeichen für selbständiges Denken“…
Wie eine Geschichte, die sich aus dem „Zappen“ durch die Fernsehkanäle ergibt, purzeln die einzelnen Teile durch den Abend, um am Ende ein rundes Ganzes zu ergeben, wenn alle Fäden dieses mafiösen Regionalkrimis von Stipsits miteinander verwoben worden sind. Quentin Tarantino im Kleinkunstformat (Regie: Andi Peichl).
Und was das alles mit der „Cosa Nostra“ zu tun hat? Auch das sollte und kann man getrost Thomas Stipsits überlassen, das erzählt er ihnen dann besser selbst.